Zusammenhang von Östrogen, Progesteron und Schilddrüsenhormonen

Ich habe es ja schon ausführlich erklärt: Die Schilddrüse ist eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse an der Vorderseite des Halses, die eine große Rolle für unsere Gesundheit spielt. Sie produziert die Hormone T3 (Triiodthyronin) und hauptsächlich T4 (Thyroxin), die maßgeblich unseren Stoffwechsel und Energiehaushalt steuern.
Die Schilddrüse wirkt wie das Gaspedal deines Körpers. Wenn sie genügend T4 ausschüttet und dein Körper ausreichend T3 umwandelt, läuft dein Stoffwechsel auf Hochtouren – du fühlst dich energiegeladen und deine Organe arbeiten effizient. 
Wenn sie jedoch weniger Hormone produziert, wird der Stoffwechsel langsamer, ähnlich wie bei einem Auto, das langsamer fährt, wenn man den Fuß vom Gas nimmt. 

In diesem Beitrag geht es jetzt darum, wie Östrogen und Progesteron über den Zyklus hinweg schwanken und wie sich diese Schwankungen auf die Schilddrüse und damit auf den Körper insgesamt auswirken.  

Östrogen & Progesteron – die weiblichen Schlüsselhormone

Unser monatlicher Zyklus ist eine ziemlich beeindruckende Hormonchoreografie. Zwei Hauptakteure, Östrogen und Progesteron, übernehmen dabei wichtige Rollen und beeinflussen, wie wir uns fühlen und wie unser Körper funktioniert. Jede Phase im Zyklus bringt typische körperliche Veränderungen mit sich – und die Schilddrüse ist als „Stoffwechselregler“ mittendrin!

1. Die erste Zyklushälfte: Östrogen im Rampenlicht

In der ersten Zyklushälfte, der sogenannten Follikelphase, beginnt Östrogen langsam anzusteigen. Dieses Hormon sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut wächst und sich auf eine mögliche Einnistung vorbereitet. Viele Frauen fühlen sich in dieser Zeit energiegeladen, mental klar und körperlich ausgeglichen – oft verstärkt sich das positive Gefühl kurz vor dem Eisprung, wenn der Östrogenspiegel seinen Höhepunkt erreicht.

Einfluss auf die Schilddrüse: Östrogen wirkt auf die Schilddrüsenhormone, indem es mehr von ihnen an Eiweiße im Blut bindet. Das heißt, obwohl die Schilddrüse genug Hormone produziert, sind weniger „freie“ Hormone aktiv. Dadurch kann es bei Frauen mit Schilddrüsenproblemen in dieser Phase zu Energiedefiziten oder Müdigkeit kommen. Wenn du dich mit Schilddrüsenunterfunktion in der ersten Phase deines Zyklus noch müder fühlst als sonst, könnte dies eine Erklärung sein.

2. Die zweite Zyklushälfte: Progesteron übernimmt

Nach dem Eisprung wechselt die „Hormonregie“: Nun steigt der Progesteronspiegel an, während das Östrogen langsam abnimmt. Progesteron ist für viele typische PMS-Symptome verantwortlich, wie Wassereinlagerungen oder leicht erhöhte Körpertemperatur. Manche Frauen fühlen sich in dieser Phase emotionaler oder etwas sensibler.

Einfluss auf die Schilddrüse: Progesteron kann die Wirkung der Schilddrüsenhormone leicht verstärken. Das bedeutet, dass Frauen oft etwas mehr Energie spüren und der Stoffwechsel aktiver ist. Bei einem Ungleichgewicht – etwa wenn Progesteron im Verhältnis zu Östrogen zu niedrig ist – kann dieser Effekt jedoch ausbleiben und zu Beschwerden wie Müdigkeit oder einem verlangsamten Stoffwechsel führen.

3. PMS und das Zusammenspiel von Hormonen

Am Ende des Zyklus, wenn die Hormonspiegel wieder sinken, können sich einige Frauen „ausgelaugt“ fühlen. Diese Phase ist oft von PMS-Symptomen geprägt, da der Körper sich auf die Menstruation vorbereitet. Stimmungsschwankungen, Heißhunger und Energietiefs sind hier keine Seltenheit – oft durch den Rückgang von Progesteron, was die Schilddrüse weniger unterstützt.
Eine bestehende Östrogendominanz würde diese Symptome an der Stelle deines Zyklus noch verstärken.

Überblick über Progesteron und Östrogen

Hier stelle ich dir die wichtigsten Unterschiede zwischen Progesteron und Östrogen vor und wie sie deine Schilddrüsenhormone mit beeinflussen.

Wie Östrogen die Verfügbarkeit von Schilddrüsenhormonen beeinflusst 


Östrogen kann tatsächlich einen direkten Einfluss auf die Verfügbarkeit der Schilddrüsenhormone im Körper haben. Und das passiert über einen Mechanismus, der oft gar nicht so bekannt ist: die Bindung an spezielle Eiweiße im Blut.

Schilddrüsenhormone wie T3 und T4 sind im Blut entweder „frei“ verfügbar oder an sogenannte Transportproteine gebunden. Diese Eiweiße, die als Thyroxin-bindendes Globulin (TBG) bekannt sind, tragen die Hormone durch den Blutkreislauf. Nur die freien Schilddrüsenhormone (also die ungebundenen) sind jedoch aktiv und können direkt in die Zellen aufgenommen werden, um dort ihre Wirkung zu entfalten. 

Die Rolle von Östrogen: Mehr Bindung, weniger freie Hormone

Östrogen erhöht die Menge an TBG im Blut. Je mehr TBG vorhanden ist, desto mehr Schilddrüsenhormone werden daran gebunden. Dadurch sinkt die Menge an freiem, aktivem Schilddrüsenhormon.

Für die Schilddrüse heißt das: Sie muss oft mehr Hormone produzieren, um genug freien T3- und T4-Spiegel bereitzustellen.

Mögliche Symptome bei „freiem Hormonmangel“

Wenn durch hohe Östrogenspiegel zu viel Schilddrüsenhormon an TBG gebunden wird, kann das bei empfindlichen Menschen Symptome hervorrufen, die sich wie eine leichte Schilddrüsenunterfunktion anfühlen.
Dabei sind die Schilddrüsen-Hormonspiegel im Labor häufig in völlig normalen oder sogar optimalen Bereichen.

Zu den Symptomen gehören:

Müdigkeit und Energiemangel: Der Stoffwechsel läuft langsamer, was sich auf Energielevel und Motivation auswirkt.

Gewichtszunahme oder Schwierigkeiten beim Abnehmen: Ein verlangsamter Stoffwechsel kann dazu führen, dass man mehr Gewicht hält oder ansetzt.

Konzentrationsprobleme und „Brain Fog“: Viele Frauen berichten von einem „nebligen“ Gefühl im Kopf oder Konzentrationsschwierigkeiten, wenn Östrogen die freien Schilddrüsenhormone drückt.

Zyklus und Lebensphasen: Wann wird es relevant?

Diese verstärkte Bindung der Schilddrüsenhormone durch Östrogen kann vor allem in Zeiten bemerkbar werden, in denen der Östrogenspiegel hoch ist. 
Dazu gehören die erste Zyklushälfte, aber auch Phasen wie die Schwangerschaft oder die Einnahme von östrogenhaltigen Verhütungsmitteln. Manche Frauen sind besonders empfindlich gegenüber diesen Schwankungen und spüren schon kleine Veränderungen in ihrer Schilddrüsenfunktion.

Zusammengefasst zeigt sich also:
Ein hoher Östrogenspiegel kann die Schilddrüsenhormone stärker an Eiweiße binden und so deren Verfügbarkeit senken. 
Das macht deutlich, wie wichtig das Gleichgewicht zwischen den Hormonen ist, um sich rundum fit und energiegeladen zu fühlen. 

Der Einfluss von Progesteron auf deine Schilddrüsenhormone


Progesteron spielt eine wichtige Rolle dabei, die Wirkung der Schilddrüsenhormone zu verstärken – und das kann sich in der zweiten Zyklushälfte bemerkbar machen. Dieser Effekt ist besonders spannend, weil er zeigt, wie fein abgestimmt das Zusammenspiel der Hormone im Körper ist. 

Progesteron als „Verstärker“ der Schilddrüsenhormone

Progesteron kann dafür sorgen, dass die Schilddrüsenhormone effektiver in den Zellen wirken. Zwar erhöht es die Menge an Schilddrüsenhormonen selbst nicht, doch es steigert deren Empfindlichkeit, also die Rezeptorbindung in den Körperzellen. So nehmen die Zellen die Schilddrüsenhormone schneller auf, und die Stoffwechselprozesse laufen flüssiger ab. 
Der Effekt: Die Schilddrüse kann ihre Energie und Stoffwechsel aktivierendere Wirkung stärker entfalten.

Die zweite Zyklushälfte: Energie durch Progesteron

Nach dem Eisprung beginnt die zweite Zyklushälfte (Lutealphase), und der Progesteronspiegel steigt an.

Viele Frauen spüren diesen Hormonanstieg als einen kleinen Energieschub. 

Typische Effekte können sein:

Mehr Energie und Motivation: Durch die verbesserte Schilddrüsenhormonwirkung fühlt man sich oft aktiver und weniger „gebremst“.

Bessere Stimmung und weniger Stressanfälligkeit: Progesteron hat auch eine beruhigende, stimmungsaufhellende Wirkung. Zusammen mit der Schilddrüsenaktivität sorgt das für ein ausgeglicheneres Gefühl.

Leichterer Stoffwechsel: Ein aktiverer Stoffwechsel bedeutet oft, dass der Körper leichter mit Energie umgeht und man sich insgesamt fitter fühlt.

Wenn Progesteron fehlt: Energiedefizit statt Aufschwung
 Wenn das Zusammenspiel zwischen der Schilddrüse und den weiblichen Hormonen aus dem Gleichgewicht gerät, kann sich das in einer Vielzahl von Symptomen äußern. Da beide Systeme eng miteinander verknüpft sind, beeinflussen sie nicht nur die körperliche, sondern auch die emotionale Gesundheit. Hier sind einige typische Anzeichen, die auf ein Ungleichgewicht hindeuten könnten: 

1. Gewichtszunahme oder Schwierigkeiten beim Abnehmen

Ein langsamer Stoffwechsel kann auch erklären, warum es trotz Sport und einer ausgewogenen Ernährung zu einer Gewichtszunahme kommt oder das Gewicht nur schwer zu kontrollieren ist. Besonders wenn Östrogen dominiert und mehr Schilddrüsenhormon an Eiweiße gebunden ist, verlangsamt sich der Stoffwechsel, was die Kalorienverbrennung reduziert. 


2. Zyklusprobleme

Ein unregelmäßiger oder ausbleibender Menstruationszyklus kann ein Zeichen dafür sein, dass das hormonelle Gleichgewicht gestört ist. Östrogen und Progesteron beeinflussen die Zyklusregulierung direkt, während eine unausgeglichene Schilddrüsenfunktion dazu führen kann, dass der Zyklus verkürzt, verlängert oder gar ausbleibt. Frauen mit einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) erleben oft längere und schwerere Zyklen, während eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) den Zyklus kürzer und leichter macht. 

3. Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit

Ein hormonelles Ungleichgewicht kann auch starke emotionale Auswirkungen haben. Östrogen hat eine direkte Verbindung zu Neurotransmittern wie Serotonin, dem „Glückshormon“. Wenn Östrogen zu hoch oder zu niedrig ist, oder Progesteron nicht ausreicht, können Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder sogar depressive Verstimmungen auftreten. Eine unzureichende Schilddrüsenfunktion verstärkt diese Symptome zusätzlich.

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4. Müdigkeit und Energiemangel

Eines der häufigsten Symptome bei hormonellen Ungleichgewichten ist eine anhaltende Müdigkeit. Frauen berichten oft davon, sich auch nach ausreichend Schlaf erschöpft zu fühlen. Wenn zu wenig freies Schilddrüsenhormon verfügbar ist oder Progesteron niedrig bleibt, kann der Stoffwechsel verlangsamt sein, was zu allgemeiner Trägheit führt.


5. Libidoverlust

Ein hormonelles Ungleichgewicht kann sich auch auf das sexuelle Verlangen auswirken. Ein Mangel an Progesteron oder eine Schilddrüsenunterfunktion kann zu einem Rückgang der Libido führen, da beide eine Rolle bei der Energiebereitstellung und allgemeinen körperlichen Vitalität spielen.


6. Haarausfall

Haarausfall ist ein weiteres typisches Symptom, das bei hormonellen Ungleichgewichten auftreten kann. Sowohl Östrogendominanz als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse können dazu führen, dass die Haarfollikel weniger mit Nährstoffen versorgt werden, was zu verstärktem Haarausfall führt.


Diese Symptome können von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausgeprägt sein, aber sie sind wichtige Hinweise darauf, dass die Balance zwischen der Schilddrüse und den weiblichen Hormonen nicht stimmt.
Wer sich über längere Zeit hinweg unwohl fühlt oder einige dieser Anzeichen bei sich bemerkt, sollte in Erwägung ziehen, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um die Hormonwerte und die Schilddrüsenfunktion überprüfen zu lassen. 

1. Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) und ihre Auswirkungen

Bei einer Hypothyreose produziert die Schilddrüse nicht genug Schilddrüsenhormone, was den Stoffwechsel verlangsamt. Diese Unterfunktion kann eine Kaskade von hormonellen Veränderungen auslösen:

  • Einfluss auf Östrogen und Progesteron: Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse kann es zu einem Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron kommen. Häufig steigt der Östrogenspiegel im Verhältnis zu Progesteron an, was zu einer sogenannten Östrogendominanz führen kann. Diese Dominanz verstärkt die Bindung von Schilddrüsenhormonen an Eiweiße und reduziert die Menge an freiem, aktivem Hormon. Dies wiederum kann die Hypothyreose-Symptome wie Müdigkeit und Gewichtszunahme verschlimmern.
  • Symptome: Typische Anzeichen sind chronische Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, trockene Haut, Haarausfall und Zyklusprobleme wie unregelmäßige oder schwere Menstruationen. Da der gesamte Körperstoffwechsel verlangsamt ist, werden auch die Reaktionen der weiblichen Hormone beeinträchtigt, was zu verstärkten PMS-Symptomen oder Problemen mit der Fruchtbarkeit führen kann.


2. Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) und ihre Auswirkungen

Bei einer Hyperthyreose produziert die Schilddrüse zu viele Hormone, was den Stoffwechsel beschleunigt. Auch das wirkt sich teilweise sehr stark auf das hormonelle Gleichgewicht aus:

  • Einfluss auf Östrogen und Progesteron
    Ein übermäßiger Anstieg von Schilddrüsenhormonen kann dazu führen, dass der Zyklus kürzer wird und die Menstruation weniger stark ist. 
    Der Östrogen- und Progesteronspiegel kann durch die gesteigerte Stoffwechselaktivität durcheinandergeraten, was zu Symptomen führt, die typisch für eine Östrogen- oder Progesteronunterproduktion sind.
  • Symptome
    Frauen mit einer Hyperthyreose haben häufig Symptome wie nervöse Unruhe, Herzklopfen, ungewollten Gewichtsverlust, Schlaflosigkeit und übermäßiges Schwitzen. 
    Zyklusstörungen sind ebenfalls üblich, wobei die Menstruation leichter verlaufen kann oder sogar ganz ausbleiben kann. 
    Dies kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu einem verminderten Progesteronspiegel führen, der für die zweite Zyklushälfte wichtig ist.


3. Das hormonelle Wechselspiel bei Schilddrüsenstörungen

Beide Störungen, Hypo- und Hyperthyreose, beeinflussen die weiblichen Hormone auf unterschiedliche Weise:

  • Östrogendominanz bei Hypothyreose: Die vermehrte Bindung von Schilddrüsenhormonen an Transportproteine führt zu einer geringeren Verfügbarkeit der freien Hormone. Dadurch kann es zu einer verstärkten Wirkung von Östrogen im Verhältnis zu Progesteron kommen, was zu PMS, Wassereinlagerungen und Stimmungsschwankungen führen kann.
  • Progesteronmangel bei Hyperthyreose: Bei einer Überfunktion kann es dazu kommen, dass die Menstruation unregelmäßig oder weniger intensiv ist. Der sinkende Progesteronspiegel kann Symptome wie Schlafstörungen und Reizbarkeit hervorrufen.


4. Fazit: Der Balanceakt zwischen Schilddrüse und weiblichen Hormonen

Die Schilddrüse und die weiblichen Hormone sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Wenn eine Störung vorliegt, wirkt sich das meist auf das gesamte Hormonsystem aus. Frauen, die Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsschwankungen, Zyklusprobleme oder Stimmungsschwankungen bemerken, sollten sowohl die Schilddrüsenwerte als auch die weiblichen Hormonspiegel untersuchen lassen.
Ein ausgewogener Hormonhaushalt ist entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden und eine gute Lebensqualität.
Wenn eine Frau den Verdacht hat, dass ein Ungleichgewicht zwischen der Schilddrüse und den weiblichen Hormonen besteht, ist es wichtig, proaktiv vorzugehen. Eine gute Vorbereitung und eine systematische Dokumentation der Symptome können dem Arzt dabei helfen, eine präzise Diagnose zu stellen und einen passenden Plan zu entwickeln. 


Für alle die nicht wissen wie man so etwas ganzheitlich dokumentiert, habe ich in meiner Selbsthilfegruppe eine Vorlage für ein Symptomtagebuch für euch hinterlegt.

Ich kann an der Stelle auch nur darauf hinweisen, dass ein Austausch unter Betroffenen ein wertvoller Schritt sein kann, zu lernen seine eigene Situation besser einzuschätzen.

Ich möchte aber auch schon mal eine Übersicht geben wie man gezielt vorgehen kann. 
Hier sind einige praktische Tipps und wichtige Schritte: 

1. Symptome wahrnehmen und dokumentieren

Das Führen eines Symptomtagebuchs ist eine der effektivsten Methoden, um Muster und Zusammenhänge zu erkennen. Hier einige Punkte, die dokumentiert werden sollten:

  • Tägliche Stimmung: Notiere Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder Antriebslosigkeit.
  • Energielevel: Beobachte Schwankungen in der Energie über den Tag hinweg und im Verlauf des Zyklus.
  • Schlafverhalten: Zeichne Schlafqualität und -dauer auf.
  • Menstruationszyklus: Notiere die Zykluslänge, die Dauer der Periode und ungewöhnliche Symptome wie verstärkte oder ausbleibende Blutungen.
  • Körperliche Symptome: Beobachte Dinge wie Gewichtsschwankungen, Kälteempfindlichkeit, Haarausfall oder Hautveränderungen.

2. Selbstbeobachtung von Veränderungen

Es ist hilfreich, monatlich Bilanz zu ziehen und zu schauen, ob sich bestimmte Symptome verstärken oder schwächen. Auf diese Weise kann man feststellen, ob Symptome mit bestimmten Phasen des Menstruationszyklus zusammenhängen oder ob sie unabhängig davon auftreten. Auch ist es wichtig zu verstehen, dass je nachdem welche Eierstock gerade die Führung übernimmt, die Symptome unterschiedlich sein können.

3. Arztbesuch vorbereiten

Wenn das Symptomtagebuch einige Wochen oder Monate geführt wurde, ist es ratsam, einen Termin beim Arzt zu vereinbaren. Diese Vorbereitungen helfen:

  • Notiere die wichtigsten Punkte: Erstelle eine Liste der häufigsten Symptome und deren Schweregrad.
  • Familiengeschichte: Informiere den Arzt über Schilddrüsen- oder hormonelle Erkrankungen in der Familie.
  • Medikamentenliste: Führe eine Liste der Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel, die du einnimmst.

4. Mögliche Untersuchungen und Tests

Ein Arzt kann verschiedene Untersuchungen und Tests anordnen, um ein genaues Bild zu erhalten:

  • Bluttests für Schilddrüsenhormone: Hierbei werden TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon), freies T3 und freies T4 gemessen. Diese Tests geben Aufschluss darüber, ob eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse vorliegt.
  • Hormontests für Östrogen und Progesteron: Insbesondere in der Lutealphase des Zyklus (zweite Hälfte) kann eine Untersuchung sinnvoll sein, um das Verhältnis dieser Hormone zu bestimmen.
  • Antikörpertest: Bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow können Tests auf Schilddrüsenantikörper durchgeführt werden.
  • Ultraschall der Schilddrüse: Diese Untersuchung kann Hinweise auf Strukturveränderungen oder Knoten geben. 


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5. Wie ein Arzt helfen kann

Ein Arzt oder eine Ärztin kann auf Basis der Testergebnisse und der dokumentierten Symptome Maßnahmen zur Wiederherstellung des hormonellen Gleichgewichts vorschlagen:

  • Medikamentöse Behandlung: Bei einer Hypothyreose können Schilddrüsenhormone wie Levothyroxin verschrieben werden, während bei einer Hyperthyreose möglicherweise medikamentöse Hemmstoffe eingesetzt werden.
  • Hormontherapie: Für Frauen mit einem Ungleichgewicht von Östrogen und Progesteron könnte eine Behandlung mit bioidentischen Hormonen oder anderen regulierenden Maßnahmen hilfreich sein.
  • Lebensstiländerungen: Oft wird zu Ernährungsanpassungen, Stressmanagement und körperlicher Aktivität geraten, um die Hormongesundheit zu unterstützen.
  • Nahrungsergänzungsmittel: In einigen Fällen könnten Vitamine oder Mineralstoffe wie Selen oder Zink hilfreich sein, die für eine gesunde Schilddrüsenfunktion wichtig sind.

6. Selbsthilfe und Prävention

Zusätzlich zur ärztlichen Behandlung können Frauen selbst Maßnahmen ergreifen, um das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen:

  • Ausgewogene Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen, komplexen Kohlenhydraten und essentiellen Mikronährstoffen ist, fördert die Hormonbalance.
  • Stressbewältigung: Techniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, die Belastung des Körpers zu reduzieren.
  • Regelmäßige Bewegung: Moderate körperliche Aktivität unterstützt den Stoffwechsel und kann helfen, hormonelle Schwankungen abzufedern.

An dieser Stelle kann ich dich mit meiner Beratung unterstützen, deinen Weg im Hormonchaos zu finden.

Du kannst über mich:

  • Teil einer kleinen wachsenden Selbsthilfegruppe werden
  • ein Erstgespräch bei mir buchen für einen ersten ganzheitlichen Überblick 
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